Zuckerersatzstoffe
Agavendicksaft
Der in Mexiko beliebte Agavendicksaft zeichnet sich durch eine 125-prozentige Süßkraft im Gegensatz zu raffiniertem Zucker aus und eignet sich für die Marmeladenherstellung oder zum Süßen von Müsli, Joghurt und Desserts. Da er zum Großteil aus Fruktose besteht und fast ebenso viele Kalorien wie Haushaltszucker enthält sollte er nur in sehr geringen Mengen verzehrt werden. Ebenso verhält es sich mit Apfel- und Birnendicksaft. Ahornsirup – ist der eingedickte Saft des kanadischen Zuckerahorns mit 35 % weniger Kalorien als Zucker. Er enthält viele Mineralien, wie Calcium, Zink und Magnesium und reichlich Antioxidantien, ist aber ein fast 70-prozentiges Zuckerkonzentrat. Er bietet sich zum Verfeinern von Desserts, Soßen, Gebäck und zu Pfannkuchen an und ist vielleicht besser als Haushaltszucker und Fructosesirup aber nicht wirklich gesundheitsfördernd.
Honig
ist ein von Honigbienen zur eigenen Nahrungsvorsorge erzeugtes und vom Menschen genutztes Lebensmittel aus dem Nektar von Blüten. Er enthält zwar fast genauso viele Kalorien, liefert aber mehr Nährstoffe, wie z.B. Kalzium, Eisen, Kalium, Vitamin B, Vitamin C, Magnesium. Honig hat eine entzündungshemmende Wirkung und ist zum Süßen von z.B. Getränken und Desserts geeignet. Beim Erhitzen über 45° C verliert Honig allerdings seine wertvollen Inhaltsstoffe. Da er aber auch einen Zuckeranteil von 80 Prozent aufweist sollte er nur in sehr geringen Mengen verzehrt werden. Kokosblütenzucker – wird aus dem Saft der Kokosblüte gewonnen. Er schmeckt karamellartig und ist weniger süß, als Haushaltszucker. Kokosblütenzucker hat einen niedrigen glykämischen Index (GI) von 35 und sein Fructoseanteil ist mit 2 bis 9 Prozent sehr gering. Dafür ist sein Mineralstoffangebot für einen Zucker bemerkenswert hoch. Kokosblütenzucker zählt zu den relativ gesunden Zuckerarten.
Luo Han Guo
wird aus einem Kürbisgewächs gewonnenen. Der Zuckerersatz in Pulverform kann für medizinische Zwecke genauso eingesetzt werden, wie zum Süßen der alltäglichen Speisen und Getränke. Er süßt etwa 60 Mal stärker als Zucker, enthält keine Kalorien und hat zudem noch gesundheitsfördernde und lebensverlängernde Wirkungen. Malzextrakt (auch: Malzsirup) ist ein aus Gerstenmalz hergestellter, hell- bis dunkelbrauner, angenehm malzartig schmeckender Sirup, der unter anderem als Backmittel verwendet werden kann. Werden andere Getreidearten als Gerste zur Herstellung verwendet, muss deren Name vorangestellt werden. Wegen seines hohen Kohlenhydratanteils sollte er aber nur in sehr geringen Mengen verzehrt werden. Manuka
Honig
ist ein von Honigbienen aus dem Blütennektar der Südseemyrte(Manuka) erzeugter Honig, der traditionell als Naturheilmittel verwendet wird. Trotz seines hohen Gehaltes an Fructose und Glucose gilt er wegen des hohen Gehaltes an Methylglyoxal als gesundheitsfördernd. Leider wird im Handel oft Manuka Honig angeboten, der gar kein Methylglyoxal enthält. Melasse – ist ein honigartiger dunkelbrauner Zuckersirup, der als Nebenerzeugnis in der Zuckerproduktion aus Zuckerrohr, Zuckerrüben und Zuckerhirse anfällt. Er enthält jede Menge Vitamine, Betain, organische Säuren und anorganische Salze. In der Anwendung ist er genauso einfach wie Honig und optimal zum Veredeln von Backwaren, Getränken, Suppen oder Desserts geeignet. Da er zu etwa 60 % aus Zucker besteht sollte er nur in sehr geringen Mengen verzehrt werden. Reissirup – hat einen mild-süßen, leicht nussigen Geschmack und lässt sich genauso einfach beim Kochen und Backen verarbeiten wie Bienenhonig. Seine Süßkraft ist zwar etwas geringer, dafür verursacht er aber keinen schnellen Blutzuckeranstieg, weil er einen hohen Anteil an langkettigen Mehrfachzuckern hat, die vom Organismus erst in Einfachzucker umgewandelt werden müssen. Ein idealer Zusatz für Soßen, Puddings und Tee.
Yaconsirup
wird aus der Yaconwurzel, welche in den peruanischen Anden wächst hergestellt und enthält viel Eisen, andere Mineralien und Antioxidantien. Er ist zwar weniger süß als Zucker, Honig oder Dicksäfte, hat aber nur halb so viele Kalorien und einen niedrigen glykämischen Index. Sein Zucker liegt vorwiegend in Form von Fructooligosacchariden (FOS) vor und diese werden nicht in der Leber abgebaut sondern dienen – ähnlich wie Inulin, das ebenfalls im Sirup enthalten ist – den guten Bakterien im Darm als Nahrung. Somit unterstützt Yacon-Sirup als Präbiotikum eine gesunde Darmflora. Weiterhin soll Yaconsirup die Darmtätigkeit aktivieren und eine stoffwechselanregende Wirkung haben. Er ist für Diabetiker und Übergewichtige ebenso wir für alle, die eine gesunde Zuckeralternative suchen, ein ideales Süßungsmittel. Zuckerrübensirup – enthält viel Magnesium, Kalium und Phosphor. Wegen seines hohen Zuckeranteils sollte er aber nur in sehr geringen Mengen verzehrt werden.
2. Zuckeraustauschstoffe (meist aus natürlichen Rohstoffen gewonnen, Süßkraft ähnlich wie Haushaltszucker, weniger Kalorien, teilweise Nebenwirkungen) Erythrit (E 968) – Der fast kalorienfreie (20 kcal/100g) Zuckeralkohol Erythrit, auch Erythritol genannt wird durch mikrobielle Umwandlung von niedermolekularen Kohlenhydraten (vorzugsweise Glucose und Saccharose) mittels osmophiler Pilze hergestellt.
Erythrit
kann im Vergleich zum Zucker mit einer etwa 70-prozentigen Süßkraft aufwarten. Erythrit gelangt zu 90 Prozent bereits über den Dünndarm ins Blut und wird vollständig über die Nieren ausgeschieden. Nur knapp 10 Prozent gelangen über den Dickdarm zur Ausscheidung. Eine tägliche Höchstmenge ist nicht festgesetzt und es schadet der Gesundheit nicht. Isomalt (E 953) – wird aus Saccharose hergestellt und kommt z.B. in kalorienreduzierten Lebensmitteln, Desserts, Eis, Marmelade und Gebäck zum Einsatz. Eine tägliche Höchstmenge ist nicht festgesetzt.
Isomaltulose
wird kommerziell aus Rübenzucker über eine bakterielle Fermentation gewonnen und ist auch als natürlicher Bestandteil von Honig oder Zuckerrohr bekannt. Genau wie Zucker wird Isomaltulose voll verstoffwechselt und weist deshalb denselben Wert auf. Doch im Gegensatz zu Zucker findet dieser Prozess wesentlich langsamer statt, sodass die glykämische Wirkung sehr niedrig ist und die Glukose dem Körper über einen längeren Zeitraum zur Verfügung gestellt wird.
Laktit (E 966)
wird aus Laktose (Milchzucker) gewonnen und für z.B. kalorienreduzierte Desserts, Süßwaren, Eis und Kaugummi verwendet. In großen Mengen kann Laktit abführend wirken. Maltit (E965) – wird aus Maisstärke hergestellt und kommt z.B. in kalorienreduzierten Lebensmitteln, Desserts, Eis, Marmelade und Gebäck zum Einsatz. Eine tägliche Höchstmenge ist nicht festgesetzt.
Mannit (E 421)
kommt natürlicherweise in zahlreichen Pflanzen, z.B. in Algen und Pilzen vor. Mannit wird aus Fruktose hergestellt. Mannit ist teurer und wird nur begrenzt, z.B. in Vitamintabletten eingesetzt. Eine tägliche Höchstmenge ist nicht festgelegt. Beim Verzehr größerer Mengen kann Mannit jedoch Durchfall und Blähungen verursachen. Sorbit (E 420) – kommt natürlicherweise in einigen Früchten, zum Beispiel in Pflaumen vor. Sorbit wird aus Glukose hergestellt und z.B. für zuckerfreie oder zuckerreduzierte Süßigkeiten, Diabetiker Lebensmittel und Backwaren verwendet. Beim Verzehr größerer Mengen kann Sorbit jedoch abführend wirken. Eine tägliche Höchstmenge von 20g gilt als unbedenklich. Stevia / Steviosid (E 960) – wird aus den Blättern der Steviapflanze gewonnen. Stevia ist bis zu 450 Mal süßer als Zucker, enthält keine Kalorien und verursacht keine Karies. Stevia hat einen leicht lakritzartigen Geschmack. Es ist als Flüssigkeit, Granulat oder Pulver im Handel erhältlich und vielseitig einsetzbar für Getränke, kalte und warme Speisen aller Art und Gebäck. Die tägliche Höchstmenge ist auf vier Milligramm pro Kilo Körpergewicht festgesetzt. Darum werden die meisten Lebensmittel mit Stevia mit einem Gemisch verschiedener Süßungsmittel versetzt. Es wird eine leicht gefäßerweiternde und blutdrucksenkende Wirkung vermutet. Xylit (E 967) – kommt natürlicherweise in vielen Pflanzen vor und entsteht außerdem im menschlichen Körper als Zwischenprodukt des Glukosestoffwechsels.
Xylit
wird aus Xylose (Holzzucker) hergestellt. Es wirkt auf der Zunge kühl, liefert 40 Prozent weniger Kalorien als Zucker und wird z.B. für kalorienreduzierte Desserts, Süßwaren, Eis, Kaugummi und Zahnpasta (antikariogene Wirkung) verwendet. Eine tägliche Höchstmenge ist nicht festgelegt.